Wetterregeln

Aus NeusiedlerseeWiki

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Hier sind einige sinnvolle Wetterregeln die meist Gültigkeit haben zusammengestellt - aber Achtung: beim Wetter und den Cirren kann man sich irren!

Zunächst noch eine Warnung vor Bauernregeln, 100jährigem Kalender & Co: Diese Quellen sind für die Sicherheit beim Wassersport unbraubar und sehr oft, oder eigentlich fast immer sehr gefährlicher Humbug, gelten nur sehr lokal an dem Ort oder in einem Tal wo sie aufgeschrieben wurden um die Ernte bestmöglich einzubringen. Im Fall des 100jährigen Kalenders handelt es sich um eine Hochrechnung des Wettergeschehens von in einem Kloster aufgezeichneten sieben Jahren unter der Annahme, dass sich das Wetter alle sieben Jahre wiederholt! 7 ist DIE magische Zahl, nicht nur im Heidentum, auch in der frühen Astronomie (die wie alle Wissenschaften unter dem damaligen kirchlichen Zeitgeist zu betrachten sind) in der damals sieben Planeten bekannt waren von denen auch der Wetterablauf beeinflusst wäre und auch nach diesen kategorisiert wurde. Somit würde das Jahr 2010 ein Jahr der Sonne sein, insgesamt mehr trocken als feucht und mässig warm.....


Weitgehend gültige Wetterregeln die nicht nur für den Neusiedler See sondern auch am Meer - zumindest in unseren Breiten der Westwinddrift - für den Wassersport wertvoll sind, die auch in seriösen Quellen wie dem DWD genannt werden:

Abendrot Schönwetterbot oder Ist die Sonne abends rot, kennt der Seemann keine Not - tiefroter Sonnenuntergang deutet auf trockene Luft im Westen und damit schönes Wetter hin.

Abendrot - Schönwetterbot

Morgenrot ist auch gut - die Sonne muss dann aber sehr sehr schnell hellgelb werden! Sollte das nicht passieren und die Sonne rot bleiben, kann Schlechtwetter folgen: Morgenrot Schlechtwetter droht

Cirren am Morgen Regen am Abend - Cirren sind sehr hohe Wolken und kündigen oft eine Warmfront mit folgendem Regen an. Ein weiteres Zeichen ist ein Halo um die Sonne, diesem folgt meistens nach ca 48 Stunden Schlechtwetter.

Wenn die Sonne scheint sehr bleich, ist die Luft an Regen reich - je höher die Luftfeuchtigkeit desto hellgelber scheint die Sonne durch, diffuses Licht bzw dünne Wolkenschichten in Stratusform kündigen Regen an.

Weht der Wind dauernd aus Süden, ist uns bald Regen beschieden - präfrontale Wetterlage im Aufzug von Warmfront und Kaltfront, südliche Winde bringen im Westwindgürtel auch wenn es noch schönstes Wetter hat einen Frontdurchgang. Dazu passt auch Kreuzen sich die Winde, ändert sich‘s Wetter geschwinde - damit ist gemeint, dass der Höhenwind und der Bodenwind, erkennbar an der unterschiedlichen Wolkenbewegung sich kreuzt, also in unterschiedliche Richtungen geht.

Starker Tau hält den Himmel blau - in trockener, stabiler Luft fällt durch das Absinken der Temperatur in der Nacht Feuchtigkeit aus und bildet Morgentau der dann bei Erwärmung wieder verschwindet, ein Zeichen stabiler Hochdrucklage.

Je weißer die Schäfchen am Himmel stehen, desto länger bleibt Schönwetter bestehen - entweder Rückseitenwetter nach einer Kaltfront oder Schönwetterwolken die durch ein lokales Hitzetief entstehen, zB auf der kroatischen Adriaküste über den Bergen. Diese dünnen Cumuluswolken bilden sich in stabiler Luftmasse wenn die termische Aufwärtsbewegung durch eine stabile Luftschicht kälterer Temperatur oder durch absteigende Luftbewegung in einem Hochdruckgebiet gestoppt wird. Wird die Luftmasse zunehmend labil, steigen die Wolken höher und werden dunkler da weniger Licht durchkommt und können sich bis zu Gewitterwolken weiterentwicklen.

Weiters gibt es noch sogenannte Wettersingularitäten, das sind jährlich wiederkehrende, ähnliche Wetterperioden die in Europa auf den langen Wellen zwischen polarer Kaltluft und atlantischer Warmluft beruhen:

– Jännerstürme, mild mit Regen Mitte Jänner

– Hochwinter Ende Jänner bis Mitte Februar

– Märzwinter Anfang bis Mitte März

– Eisheilige Mitte Mai

– Erste Hitzeperiode Ende Mai

– Schafskälte Anfang Juni

– Hundstage im Juli und August

– Kälte und Regen Mitte bis Ende August

– Altweibersommer Ende September

– erster Herbsteinbruch Anfang bis Mitte Oktober

– Nikolaus- und Weihnachtstauwetter im Dezember, Vorwinter und Frost dazwischen

– Neujahrskälte