Aal

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Der Aal (Anguilla anguilla) gilt als ein für den Neusiedler See charakteristischer Fisch, der aber eigentlich im See nicht heimisch ist. Er laicht vielmehr in der Sargassosee im Atlantik und gehört zu den wandernden Fischarten.

Ab dem Ende der 1950er Jahre begann man auf wissenschaftliche Empfehlung mit einem verstärkten Aalbesatz. Die fischereiliche Bewirtschaftung wurde beinahe gänzlich auf diese Fischart zugeschnitten, die jährlichen Erträge erreichten in Spitzenjahren 100 Tonnen, nahmen aber in den 90er Jahren wieder ab. Heute werden etwa 8 Tonnen im Jahr an Aalen aus dem Neusiedler See gefischt. Die Gründung des Nationalparks Neusiedlersee-Seewinkel bewirkte ein Umdenken hinsichtlich der Fischerei. Insbesondere verlangte das Nationalparkgesetz 1992, das Management im Bereich des Nationalparks nach den IUCN-Kriterien auszurichten, die die Erhaltung der autochthonen Fauna und Flora sowie die Vermeidung einer Bewirtschaftung mit fremden Arten verlangen. Das, und dass der Aal sich auch in großem Maß vom Laich einheimicher Fische ernährt, führten seit 2003 zur Abkehr von der Aalbewirtschaftung und zu einem kontrollierten Besatz mit standortkonformen Fischarten. In Folge dessen soll der Aal als bisher wichtigste Art für die Berufsfischerei vom von Natur aus heimischen Zander abgelöst werden. Zudem sollen als weitere standortangepasste Fischarten Hecht, Wels, Karpfen, Wildkarpfen und Schleie verstärkt ausgesetzt werden. Da der Aal sich im See nicht fortplanzt, werden die Aalbestände im See kontinuierlich abnehmen und der Aal letztlich aus dem Neusiedler See verschwinden.

Der Neusiedler See Aal gehört zu den Delikatessen des Seewinkels. Das Schonmaß für den Aal beträgt 40 dag.

Literatur

Weblinks