Einserkanal: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Einserkanal''' (ungarisch ''Hansági főcsatorna'') ist ein künstlich angelegter Entwässerungskanal und der einzige Abfluss des [[Neusiedler See]]s. Mit dem Bau des [[Kanal]]s wurde 1895 begonnen, um einen Schutz vor Hochwasser zu schaffen. 1910 wurde er fertiggestellt. Der Einserkanal ist der einzige von ursprünglich zehn geplanten Kanälen, die zur Entwässerung und Fruchtbarmachung der Gegend südlich des Neusiedler Sees dienen sollten. Der insgesamt 30 km lange Kanal liegt in [[Ungarn]], wobei 17 km davon entlang der österreichisch-ungarischen Staatsgrenze verlaufen. Er mündet zunächst in die Raab, die wiederum in die Donau mündet.  
 
Der '''Einserkanal''' (ungarisch ''Hansági főcsatorna'') ist ein künstlich angelegter Entwässerungskanal und der einzige Abfluss des [[Neusiedler See]]s. Mit dem Bau des [[Kanal]]s wurde 1895 begonnen, um einen Schutz vor Hochwasser zu schaffen. 1910 wurde er fertiggestellt. Der Einserkanal ist der einzige von ursprünglich zehn geplanten Kanälen, die zur Entwässerung und Fruchtbarmachung der Gegend südlich des Neusiedler Sees dienen sollten. Der insgesamt 30 km lange Kanal liegt in [[Ungarn]], wobei 17 km davon entlang der österreichisch-ungarischen Staatsgrenze verlaufen. Er mündet zunächst in die Raab, die wiederum in die Donau mündet.  
  
Die Wassermenge, die über den Einserkanal aus dem See abfließt, ist über eine Schleuse regulierbar. Ein bilaterales Abkommen regelt, ab welchem [[Wasserstand]] die Schleuse geöffnet wird.  
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Die Wassermenge, die über den Einserkanal aus dem See abfließt, ist über eine Schleuse regulierbar. Seit 1965 regelt ein bilaterales Abkommen, ab welchem [[Wasserstand]], gemessen an der Wehranlage in Mekszikópuszta, die Schleuse geöffnet wird. Seit 2001 wird die Schleuse zu folgenden Zeiten und bei Überschreitung folgender Wasserstände geöffnet:
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Oktober - Februar > 115,60 müA
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März & September > 115,65 müA
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April - August > 115,70 müA
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Werden diese Werte unterschritten, wird die Schleuse wieder geschlossen. Nach oben hin werden je nach Witterung Abweichungen bis zu 5 cm toleriert, bevor die Schleuse geöffnet wird. Die Schleusenkapazität liegt maximal bei 15 m³ pro Sekunde bzw. bei 1,3 Mio m³ pro Tag. Das bedeutet, dass bei einer Hochwassersituation die Schleuse beispielsweise etwa 25 Tage voll geöffnet sein müsste, um den Wasserspiegel des Sees um 10 cm zu senken.  
  
 
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Version vom 7. März 2008, 22:17 Uhr

Der Einserkanal (ungarisch Hansági főcsatorna) ist ein künstlich angelegter Entwässerungskanal und der einzige Abfluss des Neusiedler Sees. Mit dem Bau des Kanals wurde 1895 begonnen, um einen Schutz vor Hochwasser zu schaffen. 1910 wurde er fertiggestellt. Der Einserkanal ist der einzige von ursprünglich zehn geplanten Kanälen, die zur Entwässerung und Fruchtbarmachung der Gegend südlich des Neusiedler Sees dienen sollten. Der insgesamt 30 km lange Kanal liegt in Ungarn, wobei 17 km davon entlang der österreichisch-ungarischen Staatsgrenze verlaufen. Er mündet zunächst in die Raab, die wiederum in die Donau mündet.

Die Wassermenge, die über den Einserkanal aus dem See abfließt, ist über eine Schleuse regulierbar. Seit 1965 regelt ein bilaterales Abkommen, ab welchem Wasserstand, gemessen an der Wehranlage in Mekszikópuszta, die Schleuse geöffnet wird. Seit 2001 wird die Schleuse zu folgenden Zeiten und bei Überschreitung folgender Wasserstände geöffnet:

Oktober - Februar > 115,60 müA 
März & September > 115,65 müA 
April - August > 115,70 müA 

Werden diese Werte unterschritten, wird die Schleuse wieder geschlossen. Nach oben hin werden je nach Witterung Abweichungen bis zu 5 cm toleriert, bevor die Schleuse geöffnet wird. Die Schleusenkapazität liegt maximal bei 15 m³ pro Sekunde bzw. bei 1,3 Mio m³ pro Tag. Das bedeutet, dass bei einer Hochwassersituation die Schleuse beispielsweise etwa 25 Tage voll geöffnet sein müsste, um den Wasserspiegel des Sees um 10 cm zu senken.