Frauenkirchen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. April 2013, 09:22 Uhr

Wappen Karte
Wappen-frauenkirchen.png [[Bild:]]
Basisdaten
Land: Österreich
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Fläche: 31,9 km²
Höhe über dem Meeresspiegel: 124 Meter ü. A.
Einwohner: 2.834
Postleitzahl: 7132
Telefonvorwahl: 02172
Gemeindeamt: Amtshausgasse 5
7132 Frauenkirchen
Offizielle Website: http://www.frauenkirchen.info/
Seezugang: nein
Strandbad: nein
Marina: nein

Frauenkirchen (ungarisch Fertőboldogasszony) ist eine Gemeinde am Ostufer des Neusiedler Sees ohne direkten Zugang zum See.

Geschichte

Frauenkirchen wurde erstmals 1324 als Szent Maria urkundlich erwähnt. Die in Frauenkirchen gelegene Basilika "Maria auf der Heide" bildete seit jeher das geistige und religiöse Zentrum des Seewinkels. Der vor der Basilika angesiedelte Kalvarienberg, ist einzigartig in seiner Form. Frauenkirchen ist seit Jahr 1335 ein Wallfahrtsort.

Die Kirchen in Frauenkirchen wurden 1529 und 1683 von den Türken zerstört. Das Dorf wurde verwüstet. Unter der Herrschaft des Fürsten Paul Esterhazy wurde Frauenkirchen neu aufgebaut. Gleichzeitig setzte die Marienverehrung ein. Im Laufe der Zeit entwickelte sich um das Franziskanerkloster allmählich der Ort.

1678 erlaubte Graf Paul I. Esterhazy den Juden von Mönchhof, die von Husaren überfallen wurden, sich in Frauenkirchen anzusiedeln. Die Entwicklung der jüdischen Gemeinde von Frauenkirchen hat ihren Höhepunkt 1876 mit 864 Mitglieder erreicht. Im März 1938 wurde nach dem Anschluss ein provisorisches Anhaltelager in Frauenkirchen eingerichtet, in das etwa 400 Juden aus dem Seewinkel zwangsweise verbracht wurden. Im April 1938 wurden die Meisten nach Ungarn abgeschoben. Die Jüdische Gemeinde wurde vernichtet. Die Synagoge wurde 1939 demoliert, der Jüdische Friedhof ist erhalten. Im Jahr 1982 wurde Frauenkirchen zur Stadt erhoben.

Sehenswürdigkeiten

Basilika Frauenkirchen
Die Basilika Frauenkirchen (Maria auf der Heide) ist mit ihren zwei mächtigen Türmen das Wahrzeichen von Frauenkirchen. Das Gotteshaus wurde im barocken Stil angefertigt und wird vom Franziskanerorden betreut. Die Kirche wird jährlich von tausenden Pilgern besucht.

Der Kalvarienberg Frauenkirchen befdindet sich im Süden der Basilika. Der künstlich angelegte Kalvarienberg entstand um das Jahr 1685. Schneckenförmig windet er sich zu einem Plateau empor, aus dem eine kolossale steinerne Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1759 in den Himmel ragt. Die Kapellen zeigen in Steinreliefs Stationen der Leiden des Erlösers.

Der Jüdische Friedhof Frauenkirchen befindet sich am südlichen Ortsrand von Frauenkirchen an der St.-Andräer-Straße. Er beherbergt 1.320 Gräber, die 1994 mitsamt dem Friedhof vom Verein Schalom wieder instand gesetzt und Gemeinde zur weiteren Pflege übergeben wurden.

Die Gedenktafel der Donauschwaben wurde 1993 an der Mauer des alten Friedhofs beim Kalvarienberg angebracht. Als Donauschwaben bezeichnet man die im 17. bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die Länder der Stephanskrone ausgewanderten Deutschen. Wer von ihnen zu Ende des 2. Weltkrieges nicht rechtzeitig in den Westen floh und die damaligen "Säuberungen" überlebt hatte, wurde bis 1948 aus seiner seit Jahrhunderten angestammten Heimat vertrieben.

Kriegsgefangenenfriedhof Frauenkirchen
Im Kriegsgefangenenfriedhof Frauenkirchen im burgenländischen Seewinkel sind mehr als 2.000 Menschen bestattet. Der Friedhof liegt westlich des Ortes, abseits der Straße, die Richtung Podersdorf führt. Die Toten stammen aus dem Gefangenenlager in Frauenkirchen, das 1914 auf Gründen der Familie Esterházy errichtet worden war und 15.000 Gefangene aufnehmen konnte. Auf einer Gedenktafel des Österreichischen Schwarzen Kreuzes (Kriegsgräberfürsorge) beim südlichen Eingang des Friedhofes ist die Zahl der hier begrabenen Opfer mit 2.363 angegeben.

Das Denkmal der 1946 vertriebenen Deutschen des Heidebodens in Ungarn wurde 1985 errichtet und steht in Frauenkirchen zwischen dem Kalvarienberg und der Mauer des alten Friedhofs. Die "Ungarndeutschen" - nach dem Ort Zanegg auch "Zanegger" genannt - bewohnten seit Jahrhunderten das ungarische Gebiet des Heidebodens. 1946 mußten sie Menschen binnen Stunden ihre Heimat verlassen. Die Grundlage der Vertreibung bildete das Potsdamer Abkommen der Siegermächte des 2. Weltkrieges vom 2.8.1945. Das Denkmal steht jetzt als Mahnmal zur Erinnerung und Versöhnung zugleich und wird von den Franziskaner der Basilia Frauenkirchen betreut.

Die St. Martins Therme liegt im Gemeindegebiet von Frauenkirchen am Rande des Nationalparks Seewinkel und versteht sich als Mitteleuropas einziges Thermen & Lodge Resort.

Im Paradeisergarten von Erich Stekovics findet sich die weltweit grösste Sammlung an Tomaten. Das milde Klima am Neusiedlersee ist für die Tomaten ideal: An 300 Tagen im Jahr scheint die Sonne. Von Juli bis September führt Stekovics täglich Interessierte über seine Felder.

Politik

Josef Ziniel (SPÖ) ist Bürgermeister von Frauenkirchen. Die Mandatsverteilung (23 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 13, ÖVP 5, NESt 5 Mandate.