Leithagebirge

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Der Wald – eine Innenansicht

Ergiebig und fruchtbar, aber auch steinig und karg. Das Leithagebirge hat viele Facetten. Den Kern bildet dichter Wald. Rot- und Hainbuchen sowie Eichenwälder dominieren den Gebirgszug, vereinzelt finden sich Föhrenwälder, die aber nicht so recht in das Landschaftsbild passen wollen. Pflanzen und Boden bestimmen auch, wer hier lebt: Eichenschwärmer, Eichenspinner und Eichenzipfelfalter aber auch Bock-, Pracht-, Schnell-, Bunt- oder Hirschkäfer. Während sich die Insekten von Baum und Blättern ernähren, schmecken dem heimischen Wild vor allem die Früchte. Wer ein zerfurchtes Stück Waldboden sieht, der weiß: Hier haben Wildschweine nach Eicheln und Bucheckern gesucht. Was sie übersehen, schnappen sich andere Waldbewohner wie Siebenschläfer, Eichhörnchen oder die Haselmaus. Auch der Rothirsch langt bei den Früchten der Eiche und Buche zu, während Rehe sich von den Kräutern, Trieben und Beeren ernähren.

Die Stimme des Leithagebirges, das sind die vielen Vögel, die in den Wipfeln nisten. Oft ertönt der Ruf des Eichelhähers – er warnt vor ungebetenen Gästen im Wald. Auch das Klopfen des Spechtes ist zu vernehmen ebenso wie der Ruf des Kuckucks. Meist bleiben diese Stimmen im Verborgenen, doch manchmal ziehen sie durch ihr buntes Federkleid die Aufmerksamkeit auf sich: der Pirol etwa mit seinem gelben Farbenkleid oder der seltene Mittelspecht mit seinem roten Scheitel. Farblich dezenter, aber in seiner Federzeichnung nicht minder kunstvoll zeigt sich der seltene Halsbandschnäpper. Auch der Ziegenmelker ist im Leithagebirge in nennenswerter Zahl beheimatet. Der zu den Nachtschwalben zählende Vogel fällt vor allem durch seinen eigenartigen Gesang auf: Er erinnert an ein vorbeifahrendes Motorrad. An den Bäumen auf und ab – und das auch noch kopfüber, läuft der Kleiber, während die Nachtigall mit ihrem mehrstrophigen Gesang ihre Zuhörer begeistert.

Nur drei Straßen führen über das Leithagebirge – und das bringt viel Ruhe mit sich. Wer Zeit und Muße hat, durchquert es zu Fuß. Als unterschätztes Wandergebiet wird es oft bezeichnet. Zu Recht, denn es bietet jeder Menge Naturerlebnisse, etwa Vögel, die wie Motorräder klingen oder solche, die kopfüber den Stamm runter laufen. Wer das kleine Abenteuer sucht, der dringt in eine der Höhlen vor. Oder er lässt sich auf verschlungenen Waldwegen auf das Naturerlebnis ein, das mit wildromantischen Gräben, kunstvollen Marterln und außergewöhnlichen Kraftplätzen lockt.

Brigitte Krizsanits