Schwarzstorch

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Schwarzstorch im Flug

Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) ist neben dem Weißstorch (Ciconia ciconia) die einzige in Europa brütende Art aus der Vogelfamilie der Störche (Ciconiidae) und kommt im Gebiet rund um den Neusiedlersee bei weitem nicht so häufig vor, wie sein weißer Artgenosse.

Aussehen und Verhalten

Mit einer Spannweite von 165-185 cm und einem Gewicht von 3 kg ist der Schwarzstorch etwas kleiner als der Weißstorch. Erwachsene Vögel haben ein überwiegend schwarzes Gefieder, oftmals mit metallischem Glanz, grünlich, purpurn, aber auch kupferfarbig, je nach Lichteinfall. Bauch, Brust und Unterschwanzdecken sind weiß. In der Brutzeit sind Beine und Schnabel leuchtendrot gefärbt. Das Gefieder der Jungvögel ist bräunlich, Beine und Schnabel grünlichbraun gefärbt. In Gewicht und Größe besteht zwischen den Geschlechtern kein Unterschied. Schnabel und Beine des adulten Vogels sind während der Brutzeit leuchtend rot, im Schlichtkleid aber bräunlich bis matt dunkelrot.

Verbreitung und Lebensraum

In Nord- und Mitteleuropa kommt der Schwarzstorch in größerer Regelmäßigkeit, aber immer noch sehr lückenhaft etwa östlich von 11 bis 13° östlicher Länge vor. Die westlich davon liegenden Brutvorkommen sind mit Ausnahme der zum Großteil residenten iberischen Populationen Ausbreitungsgebiete, die erst seit wenigen Jahren besiedelt werden. Im Burgenland, in den Wäldern rund um den Neusiedlersee zählt der Schwarzstorch zu den raren aber gern gesehen Gästen.

Im Gegensatz zum Weißstorch ist der Schwarzstorch ein echter Waldvogel mit starker Bindung an Feuchtlebensräume. Ausgedehnte und möglichst ungestörte Waldgebiete dienen als Brutplatz. Für die Anlage des Horstes werden Altholzbestände mit einem Bestandsalter von mindestens 80-100 Jahren bevorzugt, regional dienen auch Felswände als Neststandort. Zur Nahrungssuche sucht der Schwarzstorch Bäche, Teiche und Tümpel sowie Feuchtwiesen auf.

Ernährung

Der Schwarzstorch ernährt sich in viel höherem Maße als der Weißstorch von Tieren, die im oder am Wasser leben. Dabei spielen Fische die größte Rolle. Daneben werden auch abhängig vom verfügbaren Angebot Amphibien und Wirbellose erbeutet. Der Anteil der Säugetiere in der Nahrung des Schwarzstorches ist im Vergleich zum Weißstorch gering.


Literatur