Volksabstimmung 1921
Aus NeusiedlerseeWiki
Die Venediger Protokolle vom 13. Oktober 1921, abgeschlossen zwischen Österreich und Ungarn, verboten Agitation vor der Abstimmung ausdrücklich. Ein Umstand, der nicht verhindern konnte, dass die Abstimmung von österreichischer und ungarischer Seite propagandistisch umfassend vorbeitetet wurde. Flugzettel, individuelle Plakate, Gerüchte, Drohungen, Irreführung und Polemik waren an der Tagesordnung.
Österreichische Darstellungen beschreiben - unter Berufung auf ein Buch von Viktor Miltschinsky - den Ablauf der Volksabstimmung als Betrug und Fälschung. Danach seien Wählerlisten von den ungarischen Behörden gefälscht worden, 2.000 Flüchtlinge hätten an der Wahl nicht teilnehmen können und circa 2.800 Deutschsprachige seien am Abstimmen gehindert worden.
Ein vertraulicher Bericht des ungarischen Vertreters in der Wahlkommission, Frigyes Villani, bestätigt viele der Anschuldigungen von Miltschinsky.
Literatur
- Viktor Miltschinsky, Das Verbrechen von Ödenburg. Wien: Kommissionsverlag Literaria 1922
- Gerald Schlag, Die Grenzziehung Österreich-Ungarn 1922/23. In: Burgenland in seiner pannonischen Umwelt. Festgabe für August Ernst. Eisenstadt 1984, 333-346