Zander

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Zander
Der Zander (Sander lucioperca, Syn.: Stizostedion lucioperca, Lucioperca sandra), auch Sander, Schill, Hechtbarsch, Zahnmaul oder Fogasch genannt, ist ein zur Familie der Barsche gehöriger Fisch.

Video

Das Video zeigt einen Zander bei einem Tauchgang am Brechtsee in Deutschland am 03.05.2007.

Aussehen

Der Zander hat einen langgestreckten, spindelförmigen Körper und weist eine für Barschartige typische unterteilte Rückenflosse auf, wobei der vordere Teil mit Stachelstrahlen versehen ist und der hintere Teil abgesetzt ist und durch Gliederstrahlen gekennzeichnet ist. Der Kopf des Zanders ist zugespitzt, sein Maul gespalten. Im Maul finden sich spitzen Fangzähne und kleine Bürstenzähnen. Auch der vordere Rand des Kiemendeckels ist gezähnt. Der Zander verfügt über kleine Schuppen und ist am Rücken grünlichgrau, am Bauch silberweiß ander Oberseite streifig, braun gewölkt, auch dunkel gebändert gefärbt. Die Kopfseiten sind braun marmoriert, die Flossen schwärzlich gefleckt. Der Zander wird im Mittel 40 - 50 Zentimeter, in Ausnahmefällen bis 1,30 m lang und erreicht dabei ein Gewicht von bis zu 19 kg.

Lebensweise

Der Zander ist ein Raubfisch und ist in langsam fließenden Flüssen, Seen und Haffen zu finden. Er zieht grundsätzlich tiefere Gewässer vor, ist allerdings auch in Steppenseen wie dem Neusiedler See zu finden. Der Zander kann 10 bis 20 Jahre alt werden. und laicht laicht von April bis Juni bei einer Wassertemperatur von 12 – 15 °C und baut dazu flache Laichgruben an hartgründigen 1–3 m tiefen Uferstellen. Die 150.000 bis 200.000 Eier je Kilo Körpergewicht werden einzeln abgelegt, haften mit ihren klebrigen Hüllen an Steinen und Pflanzenteilen und werden vom Männchen vor Verschlammung und Laichräubern geschützt. Es dauert rund eine Woche, bis die 5–6 mm langen Larven schlüpfen, die sich nach Aufzehren des Dottersacks zuerst von Plankton ernähren. Doch bereits nach wenigen Monaten greifen die Jungtiere die Brut anderer Fischarten an und erreichen so bereits im Herbst eine Länge von 6–10 cm. Die Männchen werden nach 2–4, die Weibchen nach 3–5 Jahren bei Längen von 35–45 cm geschlechtsreif.

Zanderfischen

Der Zander ist ein scheuer und vorsichtiger Fisch, sodass Exemplare über 90 cm Länge und 7 kg Gewicht sehr selten gefangen werden. Der größte, offiziell gemessen und gewogene und in Deutschland von einem Angler gefangene Zander war 106 cm lang und 30 Pfund schwer und stammte aus der Donau. Als Köderfisch eignen sich kleine Rotfedern und Barsche. Aufgrund des kleinen Maules des Zanders ist darauf zu achten, dass die Köderfische schlank sind. Als Kunstköder können Gummifische (Shads), Blinker, Wobbler und Twister verwendet werden. Beim Fliegenfischen mit Sinkschnur und Streamern kann man mit Ködern zwischen 8–20 cm erfolgreich sein. In Ausnahmefällen geht der Zander auch auf Würmer und Maden. Erfolgversprechend sind Stellen, an denen viele kleine Fische aufhalten, also am Neusiedler See in der Nähe von Kanälen, Schilf und Seerosenfeldern.

Die besten Fangzeiten sind die Abend- und Nachtstunden im Mai und Juni und von September bis Dezember.

Speisefisch

Ob seiner grätenfreien Filets und seinem festen weissen Fleisch ist der Zander ein überaus wichtiger Speisefisch und wird daher umfassend befischt. Aus diesem Grund existieren auch viele Rezepte für die Zubereitung von Zander rund um den Neusiedler See.

Zander im Neusiedlersee

Seit 2003 wird in einem Projekt der Fischbestand im Neusiedler See umgestellt. Ziel ist eine Verringerund des Aalbestandes unter Ersetzung durch heimische Fische, insbesondere den Zander ausgesetzt. Laut Weltnaturschutzorganisation IUCN dürfen im Neusiedlersee nur heimische Fische wie etwa Hecht, Zander, Schleie, Wels und Karpfen schwimmen. So soll in ein paar Jahren der Aal im Neusiedler See Geschichte sein. Der Aal war im Neusiedler See nie heimisch. Er wurde von Fischern vor Jahren eingesetzt. Im Rahmen des Projektes wurden schon 430.000 Euro in Jungfische investiert.

Der Zander erreicht im Neusiedler See eine Totallänge von 45 cm (=Brittelmaß) in einem Alter von 2 bis 3 Uahren, also zu einem Zeitpunkt, wo er noch nicht oder gerade geschlechtsreif ist. Eine Vermehrung wird daher durch die Zulässigkeit Befischung vor der Geschlechtsreife gehemmt. Die Vertreter des Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel fordern daher eine Anhebung des Brittelmaßes für den Zander.

Literatur