Löffler

Aus NeusiedlerseeWiki
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Löffler mit erbeutetem Fisch

Der Löffler (Platalea leucorodia), fälschlich oft auch Löffelreiher genannt, ist eine Vogelart (Schreitvogel) aus der Familie der Ibisse (Threskiornithidae).

Aussehen

Der Löffler hat ein cremeweißen Gefieder und einen schwarzen, an der Spitze gelb gefärbten, vorne flach gerundeten, löffelförmigen Schnabel. Diese löffelförmige Schnabelausbildung gab dem Vogel auch seinen Namen. Eine blutrote Iris, ein zartgelber Federschopf im Nacken, sowie ein gelber Kehlfleck und beim männlichen Vogel ein deutlich ausgeprägtes rotgelbes Brustband sind weitere markante Kennzeichen des Vogels. Löffler schreiten wie Störche und fliegen wie diese mit ausgestrecktem Hals.

Habitat

Löffler benötigen Gewässer mit schlammigen Grund ohne dichte Vegetation, also Lagunen, Verlandungszonen, flache Seen mit Süß- oder Brackwasser. Der Löffler brütet in den Balkanländern und weiter im Osten bis nach China und Indien. Die größten Brutgebiete liegen am Aralsee und im Wolgadelta. Die europäischen Vorkommen in Andalusien, Holland und am Neusiedlersee sind isoliert und zumindest am Neusiedler See so schwach, dass man um den Fortbestand fürchten muss. Löffler brüten oft gemeinsam mit Reihern in Kolonien . Die Kolonien liegen meist im Altschilf Röhricht nahe des Wassers. Am Neusiedlersee ist er Mitte Mai bis Anfang Juni oft an der 1000 x 500 m grossen Darscho-Lacke (Warmsee) im Gemeindegebiet von Apetlon, etwa 2 km nördlich der Ortschaft, direkt neben dem Güterweg nach Frauenkirchen anzutreffen.

Fotogalerie

Nahrung

Die Nahrung des Löfflers besteht aus Mückenlarven, Schnecken Krebse und Kaulquappen, kleinen Fischen und Fröschen. Seine Nahrung sucht der Löffler im Flachwasser bis maximal 30 cm Tiefe. Schreitend – oft auch rennend – zieht er mit mähenden Bewegungen den Schnabel durch die oberen dünnflüssigen Schlickschichten und durchsiebt das Wasser nach Nahrungstieren.

Nestbau und Brut

Beim Löffler bauen Männchen und Weibchen das Nest gemeinsam auf umgebrochenem Schilf oder auf ähnlichen Sumpfpflanzen, manchmal auch auf niedrigen oder höheren Weiden und Erlen oder im Quellerbewuchs. Das Nistmaterial wird nicht wie oft fälschlich geschrieben in der Schnabelspitze, sondern im Mundwinkel getragen. Das Weibchen legt zwischen April und Mai 3–5 Eier, aus denen nach 21 Tagen die Jungtiere schlüpfen, die nachfolgend von beiden Elternvögeln betreut werden. Nach vier weiteren Wochen verlassen die jungen Löffler das Nest, doch voll flugfähig sind sie erst nach weiteren vier Wochen.

Bestand

Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN, deutsch: Internationale Naturschutzunion) schätzt den Gesamtbestand des Löfflers auf 58.000 bis 59.000 Tiere. Die Art gilt damit als "nicht gefährdet".

Literatur

Weblinks