Biologische Station Illmitz
Kontaktdaten Biologische Station Illmitz | |
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Name: | Biologische Station Neusiedler See
Amt der Bgld. Landesregierung, Abt. 5 - III |
Straße: | |
PLZ: | 7142 |
Ort: | Illmitz |
Telefon: | +43 2175 2328-0 |
Fax: | +43 2175 2328-10 |
E-Mail: | biol.stat@aon.at
post.bs-illmitz@speed.at |
Homepage: | http://www.burgenland.at/natur-umwelt-agrar/natur/biologische-station-neusiedler-see/ |
Kontaktperson: | Mag. Dr. Thomas Zechmeister |
Handy-Nr.: | |
Öffnungszeiten: |
Die Biologische Station Illmitz (bzw. Biologische Station Neusiedler See oder Biologisches Forschungsinstitut für das Burgenland) ist eine naturwissenschaftliche Forschungsinstitut in der Nähe von Illmitz am Neusiedler See, die ist eine unselbständige Anstalt des Landes Burgenland.
Geschichte
Bereits im Jahr 1938 gab das Niederösterreichische Landesmuseum den ersten Anstoß für die Etablierung einer wissenschaftlichen Station in der Region um den Neusiedler See. Dabei wurde auf den Erfahrungen von anderen, bereits gut bekannten biologischen Stationen, wie der Biologischen Stationen Lunz (Niederösterreich) und Helgoland (Nordseeinsel, Deutschland) bzw. der Vogelwarte Rossitten (dem heutigen Rybatschi, Gebiet Kaliningrad, Russland) aufgebaut. So kam es schon vier Jahre später zu konkreten Vorbereitungen für die angedachte Biologische Station am Neusiedler See, wobei die Bemühungen in den ersten Jahren eng mit dem Vogelkundler und wissenschaftlichen Mitarbeiter am Niederösterreichischen Landesmuseum, Rudolf Tomek, verbunden waren. In den nachfolgenden Gründungsjahren dieser Station erfolgte eine zunehmend breite Unterstützung sowohl vonseiten der burgenländischen Landesregierung als auch des Österreichischen Naturschutzbundes und einem Wiener Kreis mit Interesse für die wissenschaftliche und wirtschaftliche Erforschung des Neusiedler Sees.
1950 kam es zur Eröffnung einer provisorischen Forschungseinrichtung am Ufer des Neusiedler Sees. Diese erste "Biologische Station Neusiedler See" entstand im Schilfgürtel bei Neusiedl am See und war ein vom Naturschutzbund umgebautes Bootshaus (Holzbau auf Piloten), welches zunächst privat finanziert war. Es bestand aus drei eingerichteten Zimmern, einem Laboratorienraum sowie einer Unterkunft mit Arbeitsmöglichkeiten für 12 Mitarbeiter. 1956 wurde die Station in die Verwaltung des Landes Burgenland übernommen.
Nach zehnjährigem Betrieb zerstörte ein Brand 1960 diese Station vollständig. Es wurde ein Neubau auf festem Land beschlossen, dessen Lage eine Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften auswählte. So wurde in der Nähe von Illmitz, in Ufernähe vom Neusiedler See unweit der Salzlacken, die heutige Biologische Station errichtet. Damit liegt die Biologische Station heute am Rande von dem Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel. Die Kosten für die Errichtung des Gebäudes wurden vom Land Burgenland erbracht; die kostenlose Grundstücksbereitstellung wurde durch Dr. Paul Esterhazy ermöglicht. Der Neubau zeigt sich als reiner Zweckbau und wurde 1971 eröffnet. Der erste Leiter dieser Station war Hofrat Dr. Sauerzopf, der im wesentlichen Akzente hinsichtlich des Natur- und Landschaftsschutzes sowie der Landeskunde setzte. Ab Mitte der 70iger Jahre wurde zusätzlich und massiv die Wasseranalytik durchgeführt, was neben der ökologischen Untersuchung des Sees insbesondere auch der Trink- und Badewasserkontrolle diente (chemisch-bakteriologische Untersuchungen). Erste zusammenfassende Untersuchungsergebnisse zum See wurden mit dem Erscheinen einer Monographie zum Neusiedler See, welche im Jahr 1979 Heinz Löffler als Editor veröffentlichte (Löffler, 1979 [1]), der Fachwelt vorgelegt. In diesem Buch wird in 30 umfassenden Kapiteln auf über 500 Seiten die Breite der damaligen gewässerkundlichen Untersuchungen dargestellt. Ohne Zweifel hat dieses Buch das internationale Interesse der Wissenschaftler an diesem einzigartigen Steppensee in Österreich geweckt. Eine Beschreibung dieser wissenschaftlichen Arbeiten, welche in spätere limnologische Untersuchungen zum Neusiedler See eingebettet sind und bis in die heutige Zeit reichen, wird 2014 in einer Abhandlung von Alois Herzig dargestellt (Herzig, 2014). Hofrat Dr. Alois Herzig war von 1991 bis 1995 provisorischer Leiter und von 1994 bis 2011 Leiter der Biologischen Station Neusiedlersee. Seit 2012 leitet Mag. Dr. Thomas Zechmeister die Station.
Das Ergebnis der langjährigen, kontinuierlichen wissenschaftlichen Untersuchungen an dieser biologischen Station eröffnet heute neue Möglichkeiten der internationalen Vernetzung mit anderen Forschungsstandorten, die ebenfalls über eine langjährige Tradition ökologischer Untersuchungen verfügen. So ist die Biologische Station Neusiedlersee seit 2001 aktiv an der Entwicklung eines Netzwerkes, welches dem Austausch zwischen nationalen und internationalen Stationen mit ökologischer Langzeitforschung dient, beteiligt (long-term ecological research, LTER-Austria, LTER). In diesem Rahmen ist die Biologische Station Neusiedler See eine ausgewiesene LTER-Platform, was die Qualität der vielfältigen aquatischen und terrestrischen Untersuchungen der Tier- und Pflanzenwelt honoriert, welche seit vielen Jahren an diesem Standort durchgeführt werden.
Verwaltung
Das Institut ist eine unselbständige Anstalt des Landes Burgenland. Es untersteht dem Naturschutzreferenten der Burgenländischen Landesregierung, für Aufgaben und Programm ist der Leiter des Institutes zuständig und verantwortlich. Die Verwaltungskontrolle und Personalaufsicht obliegt der Abteilung 5 - Anlagenrecht, Umweltschutz und Verkehr des Amtes der Burgenländischen Landesregierung. Die Finanzgebarung wird durch die Landesbuchhaltung wahrgenommen.
Tätigkeit
Die Forschungsstation forscht in den Bereichen Umweltforschung, Botanik, Ornithologie, Natur- und Landschaftsschutz, Limnologie, Wasseranalytik und koordiniert die Forschung im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel.
Literatur
- ↑[1] Löffler, H. (ed.) 1979: Neusiedlersee. The limnology of a shallow lake in central Europe. Monographiae Biologicae 37, 559 pp.
- Herzig, A. 2014. Der Neusiedler See – Limnologie eines Steppensees. In: Süßwasserwelten. Limnologische Forschung in Österreich. Denisia. 101-114. ISBN: 978-3-85474-302-6