ISAF World Sailing Games 2006
Die ISAF World Sailing Games 2006 (WSG) waren eine internationale Regattagroßveranstaltung der International Sailing Federation (ISAF), die vom 10. bis 20. Mai 2006 in Rust, Breitenbrunn, Neusiedl am See, Weiden am See und Podersdorf stattfand.
Geschichte
Die World Sailing Games wurden von der ISAF im Jahr 1994 ins Leben gerufen, um das Loch zwischen den Olympischen Spielen mit einer Segelsport-Großveranstaltung zu füllen. Der erste Event fand im französischen La Rochelle statt, der nächste 1998 in Dubai. Die Veranstaltung wurde 2002 in Marseille zu einem großen sportlichen Erfolg - auch aus österreichischer Sicht: der Neusiedler Lasersegler Andreas Geritzer gewann die Silbermedaille. 2003 beschloss die ISAF, die Spiele 2006 an Österreich zu vergeben.
Zehn Weltmeistertitel
Zehn verschiedene Disziplinen fanden im Rahmen der WSG statt: Laser Herren und Laser Radial Damen, 470 Herren und Damen, Windsurfer Herren und Damen, Hobie Tiger (Herren), Hobie 16 (Damen), 49er (Open) und Team Racing (Open). Die Ein-Personen-Klassen und die 49er-Klasse waren in Neusiedl am See stationiert, die Zwei-Personen-Klassen in Weiden. Breitenbrunn beherbergte die Windsurfer und Podersdorf die Katamaranklassen. Das Team Racing fand in der ersten Woche in der Ruster Bucht statt, danach wanderten die Teamsegler ins Veranstaltungszentrum Neusiedl am See.
Wettfahrtleitung
Für die Veranstaltung wurden mehr als 250 Regattahelfer am ganzen Neusielder See eingesetzt. Sämtliche Mitgliedsvereine des Landessegelverbands Burgenland unterstützten die Veranstaltung mit Personal und/oder Material. Event Director war Helmut Jakobowitz, Principal Race Officer war Helmut Czasny. Die Wettfahrtleitung für die Laser übernahm Gerd Schmidleitner vom Attersee und vereinigte ein Salzkammergutteam mit dem Ruster Regattateam um Andrea Martens und Peter Barnert. Die Windsurfer segelten unter der Leitung von Gerhard Kurzbauer und dem YCBb-Regattateam. Stefan Hess war Wettfahrtleiter für die Katamarane, wobei sich das Podersdorfer Team und die Regattacrew des UYC Neusiedler See harmonisch ergänzten. Das Team Race wurde von Miguel Rudnik und einer Ruster Mannschaft um Peter Paul Josef Walter bravourös organisiert. Die Wettfahrtleitungen der Bahnen der 49er-Klasse und der 470er-Klasse wurden im Rahmen eines von der EUROSAF unterstützen Programms von Teams aus dem Ausland gestellt. Der Schwede Per-Olof Ekstrand leitet gemeinsam mit der Griechin Marina Pschychogilou und dem Tunesier Abdelkarim Derouiche ein Regattateam vom Balaton, das von Gusztav Koltay koordniert wurde. Die 49er-Bahn wurde von einem Team des italienischen Segelverband unter der Leitung von Giorgio Battinelli geleitet
Medal Race
Zum Abschluss der Veranstaltung fand erstmals weltweit ein Medal Race in Ufernähe statt, das vom Österreichischen Rundfunk (ORF) in einer zweieinhalbstündigen Live-Übertragung auf ORF 1 in ganz Österreich gesendet wurde. Es qualifizierten sich die Top Zehn der Qualifikationswettfahrten für diese Finalwettfahrt, für die auch doppelte Punkte vergeben wurden. Diese Format hat sich bewährt und wird im Rahmen der Segelbewerbe der Olympischen Sommerspiele in Qingdao zum Einsatz kommen. Die Wettfahrtleitung für das Medal Race übernahm Helmut Czasny gemeinsam mit einem Team der Besten aus den burgenländischen Regattateams.