Wulka

Die Wulka ist eines der beiden wichtigsten Fließgewässer des Nordburgenlandes. Ihre Gesamtlauflänge beträgt 38 km. Sie entspringt im Rosaliengebirge nahe Mattersburg und mündet in den Neusiedler See. Die mittlere Durchflussmenge beträgt 0,55 m³/s bis 1,16 m³/s.
Das Einzugsgebiet
Das etwa 400 km² große Einzugsgebiet der Wulka besteht zum großen Teil aus dem Mattersburger und dem Eisenstädter Becken. Am bedeutendsten ist dabei das Gebiet zwischen Mattersburg und der Einmündung in den Neusiedler See. Das eigene Gebirgsgestein im Becken wird von einer dicken Sedimentschicht überlagert, die vermutlich von einem großen prähistorischen Vorläufer des Neusiedler Sees herrührt, der das Gebiet in der Eiszeit füllte.
Hydrografie
Die Wulka ist der wichtigste oberirdische Zufluss des Neusiedler Sees und hat damit einen bedeutenden Anteil an dessen Wasserqualität. Zubringer der Wulka sind der Marzer Bach, der Sulzbach, der Hirmbach, der Nodbach sowie der Eisbach. Durch die Wiener Neustädter Pforte ist das Wulkatal vom Flussgebiet der Leitha getrennt.
Gewässerökologie
Die Wulka liegt im niederschlagsarmen Osten Österreichs, wo Wasserführung und Wasserqualität maßgeblich durch Grundwasserbildung sowie Niederschlagsereignisse beeinflusst werden. Speziell im Nordburgenland werden durch intensive Landwirtschaft (55 % der Landfläche für landwirtschaftliche Ackernutzung), geringe Grundwasserneubildung, abflussschwache Oberflächengewässer und menschliche Eingriffe in die Morphologie der Fließgewässer die gewässerökologischen Rahmenbedingungen geprägt.
Im Verlauf der Wulka und ihrer Zubringer ist in besonderem Ausmaß die diffuse Belastung mit Nährstoffen aus der Fläche dominant. Vor allem in der Landwirtschaft kann durch Anwendung einer ökologisch orientierten, zeitgemäßen guten landwirtschaftlichen Praxis, speziell im Bereich des Düngens, und durch die Ausweisung von Uferschutzflächen die übermäßige Nährstoffzufuhr eingeschränkt werden.
Der Belastungsgrad des Wassers ist vor allem in den Sommermonaten auch von der Tageszeit abhängig. Zu Mittag bei der höchsten Sonneneinstrahlung tritt der höchste pH-Wert auf (Ammonium- Ammoniak Gleichgewicht). In der Nacht wiederum besteht umgekehrt Gefahr durch Sauerstoffmangel, da ohne Licht keine Photosynthese möglich ist.
Die Kläranlagen im Burgenland sind größtenteils auf dem neuesten Stand der Technik. Diese modernen Anlagen haben ausreichend Reinigungskapazität und entfernen beispielsweise Phosphor- und Stickstoffanteile in den Abwässern bis auf einen Wert, der deutlich unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten liegt. Sie haben somit einen wichtigen Anteil an der Reinhaltung der Gewässer. Auch dadurch wurden die meisten Bäche und Flüsse im Nordburgenland mit der guten Gewässergüteklasse II bzw. II- III bewertet. Weitere Verbesserungen im Bereich der saprobiologischen Gewässergüte sind nur durch dringend notwendige Umstellungen in der Landwirtschaft, wie die bedarfsgerechte Düngung, Ausweisung eines Nitrat-Maßnahmengebietes durch die burgenländische Landesregierung zu erwarten.
Fischerei in der Wulka
Vor allem im Mittel- und Unterlauf ist die Wulka ein attraktives Fischereiwasser, das aufgrund seiner Vielfältigkeit geschätzt wird.
Im Oberlauf der Wulka ist vor allem die Bachforelle anzutreffen. Maximale Größen und Dichte des Bestandes variieren in Abhängigkeit von der Wasserführung der Wulka über mehrere Jahre.
Im Mittel- und Unterlauf sind neben der Bachforelle auch andere rheophile sowie stagnophile Fischarten zu finden. Dabei spielt die Durchgängigkeit des Systems Wulka - Neusiedler See eine große Rolle. Von den vorhandenen Spezies Wild- und ZuchtKarpfen, Hecht, Aitel, Aal und Zander wanderten viele aus dem Neusiedler See zu.
Weitere heimische Fischarten ohne Bedeutung für die Fischerei sind Gründling, Hasel, Rotauge, Schneider, Bachschmerle, Steinbeißer und Marmorgrundel.